Libyen – noch kein Ende des Chaos in Sicht

Thu, Mar 3, 2011

Vonseiten der niederländischen Armee wurde bestätigt, dass drei ihrer Soldaten bei einer Rettungsaktion von Ausländern gefangen genommen wurden. Das Ganze ereignete sich schon am Sonntag. Ein Niederländer und ein anderer Europäer sollten per Helikopter ausgeflogen werden. Dabei gerieten die Soldaten in die Hände von Muammar al-Gaddafis Anhängern. Die beiden Zivilisten wurden in die niederländische Botschaft gebracht und haben inzwischen Libyen verlassen. Mit verstärkten Bemühungen auf diplomatischer Ebene wird nun versucht, auch die Angehörigen der niederländischen Armee wieder freizubekommen.

Inzwischen befinden sich nur noch wenige ausländische Bürger in Libyen. In den USA gibt es Pläne für eine Flugverbotszone. Außenministerin Clinten ist der Meinung, dass es dafür noch keinen dringenden Handlungsbedarf gibt. Für Verteidigungsminister Gates beginnt die Errichtung solch einer Zone schon mit der Zerschlagung der libyschen Luftverteidigung. Damit kann erreicht werden, dass andere Flugzeuge den Luftraum nutzen könnten, ohne sich der Gefahr eines Abschusses auszusetzen. Auch die Außenminister der arabischen Staaten zogen eine Flugverbotszone in Erwägung, konnte sich aber noch nicht abschließend einigen. Bei ihrem gemeinsamen Treffen in Kairo verurteilten sie das Vorgehen al-Gaddafis gegen sein eigenes Volk auf das Schärfste. Einig war man sich darüber, nicht untätig zuschauen zu können. Diese Tatsache erhöht den Druck auf den Diktator. Libyen bleibt weiter aus der arabischen Liga ausgeschlossen.

Nach den USA prüfen inzwischen weitere Staaten, die Möglichkeit der Sperrung von al-Gaddafis Vermögen im Ausland. Sein mutmaßlicher Vermögensverwalter, Mustafa Sarti, hat erhebliche Vermögenswerte in Österreich deponiert. Die Zentralbank Österreichs wurde von ihrer Regierung aufgefordert, auch die Sperrung dieser Konten zu prüfen. Es wird davon ausgegangen, dass Sarti angesichts der blockierten Konten al-Gaddafis, dieses Geld an die libysche Führungsriege weiterleiten könnte.