Der Umweltminister will von der Einführung von E10 nicht abrücken. Die Benzinwirtschaft fordert die Rücknahme der angedrohten Strafen. Die Verbraucher sind mit jeder neuen Information noch verunsicherter. Der “Benzingipfel“ soll das Durcheinander beenden. Doch kann er das wirklich?
Die Lobby der Autofahrer hat der Wirtschaft und der Politik gezeigt, welche Macht die Verbraucher haben. Die Unsicherheit der Menschen wächst. Immer neue Details über E10 kommen an die Öffentlichkeit. So hieß es immer, dass für über 90 Prozent der Autos E10 kein Problem darstellt. Doch eine absolute Sicherheit gibt es nicht und wer möchte schon den Totalausfall seines Motors riskieren. Die meisten Menschen sind täglich auf ihr Fahrzeug angewiesen und können sich einen Ausfall nicht leisten. Dazu kommt, dass die Kosten für eine Reparatur oder Neuanschaffung die Möglichkeiten vieler Verbraucher überschreiten. Doch diese müssten sie allein stemmen. Inzwischen hat sich ein Techniker von BMW zu den negativen Folgen des Biokraftstoffes geäußert. BMW dementierte zwar, aber das Chaos hat sich dadurch nur noch vergrößert.
Rainer Brüderle, der Bundeswirtschaftsminister, hat zu einem „Benzingipfel“ nach Berlin eingeladen. Der soll nun dafür sorgen, dass die Verunsicherung der Bevölkerung abnimmt. Welche Maßnahmen können das schaffen? Der Bundesumweltminister bekräftigt die Aussage, dass die meisten Autos den Biokraftstoff vertragen. Doch die Verträglichkeit ist nicht der einzige Grund, warum Autofahrer das E10 nicht tanken wollen. Die geringere Leistungsfähigkeit und der damit verbundene Mehrverbrauch spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Die günstige Ökobilanz des Biokraftstoffs ist nach wie vor auch umstritten. Alles zusammen bewegt die Kunden weiter, den herkömmlichen Sprit zu tanken, und damit Politik und Wirtschaft eine deutliche Abfuhr zu erteilen.
Die Grünen plädieren dafür auf andere umweltschonende Maßnahmen auszuweichen. Die FDP ist für einen vorübergehenden Einführungsstopp, bis alle Unsicherheiten aufseiten der Verbraucher ausgeräumt sind.