Die Auseinandersetzen zwischen Regimegegnern und Gaddafi-Anhängern halten unvermindert an. Nun fürchten die Rebellen im Land einen Angriff auf die Ölfelder Libyens durch die Regimetruppen. Um die Städte mit wichtigen Anlagen toben weiterhin heftige Kämpfe. Mit einer hochgerüsteten Armee rücken die Getreuten des Despoten weiter vor.
Am Montag hat die Uno einen internationalen Spendenaufruf gestartet. 160 Millionen Dollar sollen in den kommenden drei Monaten bis zu eine Million Menschen erreichen, Wie Uno Nothilfekoordinatorin Valerie Amos in Genf erklärte, werden die Spenden für Zelte, Wasser, Transportmöglichkeiten, Nahrungsmittel und sanitäre Anlagen benötigt. Die Uno rechnet derzeit unter Berücksichtigung der bereits geflohenen 200.000 Menschen mit bis zu 400.000 Flüchtlingen. Zudem könnten weitere 600.000 Menschen in Libyen auf Hilfe angewiesen sein.
Währenddessen wächst bei den Regimegegnern die Angst vor Angriffen auf die Ölfelder Libyens. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte ein Sprecher der Regimegegner jüngst, dass die internationale Gemeinschaft in den Konflikt eingreifen solle, um die Ölfelder Libyens zu schützen. Offenbar plant Gaddafi, die Stilllegung der Ölanlagen des Landes für lange Zeit. Bislang sind die Ölpläne des Despoten jedoch unbekannt.
Schwere Kämpfe lieferten sich Rebellen und Regimeanhänger um die Stadt Misurata. Laut BBC-Berichten dauerte der Kampf um die Stadt rund acht Stunden. Ein Rebell beschrieb die Gefechte in Misurata als Blutbad. Drei von insgesamt sieben Panzern konnten bis ins Zentrum der libyschen Stadt eindringen. Am Montagmittag kam es offenbar zu einem neuen Luftangriff von Gaddafi-Truppen aus Ras Lanuf.
Es wäre bereits der zweite Luftangriff im Ölhafen Las Ranuf. In dem Hafen befindet sich eine Stellung der Regierungsgegner. An der Grenze zwischen Libyen und Tunesien scheint sich die Situation mittlerweile leicht zu entspannen. So berichtete BBC-Reporter Jim Muir, dass der Grenzübergang inzwischen einen normalen Eindruck mache. Derzeit passieren pro Tag rund 1800 Flüchtlinge die Grenze. Bei den Auseinandersetzungen in Libyen kam es auch in den vergangenen Stunden immer wieder zu Verletzten und schweren Gefechten zwischen Regime-Gegnern und Anhängern.