Am Sonnabendmorgen kam es in einem Hinterhaus im Berliner Stadtteil Neukölln zu einem Brand mit tragischen Folgen. Hier wohnten Menschen mit türkischen und bosnischen Wurzeln. Drei Bewohner bezahlten mit ihrem Leben. Es handelt sich um eine Frau, einen Mann und ein zehn Monate altes Baby. Ob es sich dabei um eine Familie handelt und es sich bei dem Mann und der Frau um die Eltern des Säuglings handelt, ist noch unklar. Bisher ist deren Identität noch nicht geklärt. Bei dem Feuer wurden 17 Mieter verletzt und 31 Personen wurden durch die Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht.
Die Ermittler der Brandursache gehen von Brandstiftung aus. Es wird vermutet, dass das Feuer im Kinderwagen gelegt wurde, der im Treppenhaus abgestellt war. In den letzten Monaten wurden Hausfluren und Kellern von Häusern immer wieder gezündelt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Brandstiftung und im aktuellen Fall auch wegen Mordes. Die Opfer sind eindeutig an Rauchvergiftung verstorben, das ergab die Obduktion der Leichen. Über eventuelle Motive oder mögliche ausländerfeindliche Hintergründe wollte ein Behördensprecher noch keine Angaben machen.
Die Bewohner des Hauses Sonnenallee in Neukölln wurden unter dramatischen Umständen gerettet werden. Sie wurden mit Leitern aus ihren Wohnungen geholt oder mussten sich durch einen Sprung aus dem Fenster, in ein von der Feuerwehr bereitgestelltes Luftkissen, in Sicherheit bringen. Die Frau und der Säugling wurden tot in der Wohnung aufgefunden, der Mann hatte noch versucht, sich zu retten. Er verstarb aber kurz darauf.
Am Morgen gegen sechs Uhr wurde das Feuer bemerkt, das sich sehr schnell auf der der ganzen Etage ausgebreitet hatte. Acht Uhr hatten die Einsatzkräfte die Lage unter Kontrolle, für die drei Menschen kam die Hilfe leider zu spät. Fieberhaft wird jetzt nach den Verursachern gefahndet. Sollte ihre Identität ermittelt werden, kommt eine Anklage wegen schwerer Brandstiftung und Mordes auf sie zu.