Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima wird die Lage immer bedrohlicher. In einem weiteren Reaktor ist nur wenige Stunden nach einer erneuten Wasserstoffexplosion das Kühlsystem kollabiert. Überraschen stoisch trotzen die Menschen auf den Straßen der Präfektur Fukushima der Katastrophe. Die massive Rettungsaktion der Tsunami-Opfer wird auf der Rollbahn des lokalen Flughafens unverändert fortgesetzt.
Am Rand der Rollbahn des Flughafens Fukushima stehen die Chinook-Transporthubschrauber der Selbstverteidigungsstreitkräfte des Landes. Immer wieder landen Maschinen der Fluggesellschaft ANA, in denen sich besorgte Angehörige befinden. Auch ein halbes Dutzend Blackhawk-Hubschrauber hat an dem Airport Stellung genommen. Bei ihnen handelt es sich offenbar um ein Geschwader der Special Forces aus den USA.
Kurz nach dem mehrere Maschinen auf dem Flughafen gelandet sind, wurde bekannt, dass sich innerhalb von zwei Tagen das zweite Mal eine gefährliche Explosion in dem Atomkraftwerk ereignet hat. Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, dass eine massive Rauchwolke aufgestiegen sei. Bei der Explosion sollen mindestens sechs Arbeiter verletzt wurden sein. Bislang ist unklar, wie viel Radioaktivität bei der Explosion ausgetreten ist und wie sich der Wind verhält.
Nur wenig später erreichte die internationalen Medien die Meldung, dass es in Fukushima 1 erneut zum Zusammenbruch des Kühlsystems kam. Betroffen ist ein weiterer Reaktor. Der Kraftwerksbetreiber Tepco erklärte, dass die Kühlung von Reaktor 2 nicht mehr funktioniert. Wiederholt wurde betont, dass lediglich in einem Umkreis von 20 km eine Massenevakuierung vorgenommen wurde. Knapp 200.000 Menschen wurden aus der betroffenen Region gebracht. Der lokale Flughafen befindet sich rund einhundert Kilometer von dem AKW entfernt.
Trotz der drohenden Gefahr sind die Menschen mehr als hundert Kilometer entfernt ruhig und fühlen sich sicher. Die Bevölkerung wird im Umkreis von 20 km über Handy und Fernsehbildschirme darüber informiert, das Haus vorsichtshalber nicht mehr zu verlassen. Bei dem aktuellen Zwischenfall handelte es sich offenbar erneut um eine Hydrogen-Explosion. Eine solche Explosion ereignete sich bereits am Samstag im Block Eins.