Nach dem Jahrhundertbeben pumpt die japanische Notenbank Milliarden in den heimischen Finanzmarkt. Ziel ist es, die Wirtschaft des Landes zu stützen. Kurzfristig stellte die Notenbank umgerechnet mehr als 130 Milliarden Euro als Notfall-Geldspritze bereit. Mehr als 40 Milliarden Euro wurden zusätzlich für Wertpapierkäufe zur Verfügung gestellt.
Masaaki Shirakawa, Präsident der Notenbank, erklärte am Montag, dass man dazu bereit sei alles zu tun, um die Auswirkungen zu mildern. Sollten weitere Stützen erforderlich sein, werden entsprechende Maßnahmen folgen. Angesichts der Erdbeben- und Atomkatastrophe werteten internationale Experten die Entscheidung der japanischen Notenbank als umsichtig und besonnen. Auch andere Notenbanken haben unterdessen ihre Unterstützung angeboten.
Das japanische Finanzwesen erhielt von der Notenbank des Landes einen Rekordbetrag als kurzfristige Notfall-Liquidität. Die nun bereitgestellte Summe in Höhe von 15 Billionen Yen übersteigt die Summe, die in Notsituationen üblich ist, um ein Vielfaches. Zudem beschloss die Bank of Japan in einer Eilentscheidung eine Aufstockung der eigenen Wertpapierkäufe um 5 Billionen Yen. Damit steigt diese Summe auf nun 40 Billionen Yen.
Unterdessen beließ die Notenbank den Leitzins zwischen 0 und 0,1 Prozent. Damit setzt sie die bisherige Nullzinspolitik fort. Der Notenbank gelingt es mit den aktuellen Maßnahmen die Aufwärtsbewegung der japanischen Währung zu stoppen. Diese profitierte zuvor auch von Yen-Rückflüssen, die infolge des Bebens entstanden. Nach Angaben der Währungshüter handele es sich hierbei um eine vorbeugende Maßnahme. Bislang liegen noch keine verlässlichen Zahlen zu den Auswirkungen des Erdbebens vor. Ziel der Aktionen sei es, der Risikoscheu und der hohen Unsicherheit an den Märkten entgegen zu wirken.
Am Montag stürzte die japanische Börse um mehr als 6 Prozent ab. Vor allem Eisenbahntitel, Energieversorger und Versicherer waren von dem Verlust betroffen. Auch Toyota und Honda verbuchten deutliche Verluste, da sie ihre Produktionsbänder stoppen mussten. Um mehr als 23 Prozent verloren die Aktien der Tokyo Electric Power. Sie ist Betreiberfirma des havarierten AKW Fukushima.