In Libyen wächst der Druck auf die Rebellen durch Gaddafis Truppen. Auch weiterhin fordern Frankreich und Großbritannien eine Flugverbotszone. Am Montag kam es erneut zu Kämpfen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen. Durch die libysche Luftwaffe wurde die Stadt Adschdabija angegriffen, die sich in den Händen der Rebellen befindet.
Außerdem beschossen die Soldaten von Staatschef Muammar al-Gaddafi die Ortschaft Swara, die sich westlich von Tripolis befindet. Ein Vertreter der Rebellen erklärte, dass die Kampfflugzeuge Waffenlager in Adschdabija bombardiert haben, um die Aufständischen von Nachschublieferungen abzuschneiden, die für die nahe gelegene Front wichtig sind. Bei dem jüngsten Angriff durch Gaddafis Truppen soll es auch Verletzte gegeben haben.
Unterdessen belagerten die Soldaten des libyschen Staatschefs die letzte wichtige Stadt im Westen des Landes, die noch von den Rebellen gehalten wurde. In Misrata kappten die Truppen die Wasserversorgung und verhinderten, dass neue Tankwagen die Stadt 200 km südöstlich von Tripolis erreichen können. Mehrere Medien berichten von Hinweisen, dass es zu Streitigkeiten zwischen den Gaddafi Anhängern gekommen sein soll. Massiv wird Gaddafis Offensive derzeit von Luftwaffe, anderen schweren Waffen und Kriegsschiffen unterstützt. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe setzten sich Frankreich und Großbritannien abermals für eine Flugverbotszone über Libyen ein. Ziel der Flugverbotszone sei es, die Rebellen zu unterstützen.
William Hague, Außenminister Großbritanniens, erklärte, dass ein Albtraum in Libyen drohe, wenn Gaddafi die Kontrolle über das Land zurückgewinnen kann. Hague unterstrich, dass der Zeitpunkt für eine Flugverbotszone gekommen sei. Nach den Angaben des britischen Außenministers kann eine solche Zone auch ohne die Resolution des Uno-Sicherheitsrats durchgesetzt werden.
Auch Frankreich hat sich erneut für eine Flugverbotszone ausgesprochen. So erklärte ein Sprecher des französischen Außenministeriums, dass es zunehmend zur Gewalt gegen libysche Zivilisten kommt. Frankreich unterstrich erneut den dringenden Handlungsbedarf. Nach Angaben des Außenministeriums arbeitet das Land derzeit an einer Liste mit Sanktionen, die sich gegen das Gaddafi Regime richten.