Trotz verheerender Katastrophe in Japan und befürchteter Kernschmelze lehnt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den sofortigen Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft ab. In ihren Augen ist Deutschland als angesehene Industrienation zum Teil von der Kernkraft abhängig und kann nicht sofort verzichten.
Die Opposition forderte die deutsche Regierung zu einem schnellen Entscheid, über die Stilllegung der Atomkraftwerke auf. In der aktuellen Regierungserklärung lehnte dies jedoch die Kanzlerin ab. Es erscheint ihr nicht als sinnvoll, die eigenen Atomkraftwerke abzuschalten, um den benötigten Strom dann aus anderen Ländern zu beziehen. Außerdem beteuerte sie dazu, dass die deutschen Atomkraftwerke als sicher gelten und regelmäßigen Prüfungen unterstehen. Der Atomausstieg ist von der Kanzlerin nicht gänzlich abgelehnt worden, sie fordert jedoch einen „Ausstieg mit Augenmaß“. Die vorläufige Abschaltung ist bisher nur der Anfang und es kommt auf eine spätere Prüfung der Atomkraftwerke an. Erst nach dem festgelegten dreimonatigen Atom-Moratorium soll weiter entschieden werden. Die Opposition bleibt auf ihrem Standpunkt des sofortigen Atomausstiegs. Außerdem besteht die Hoffnung, dass die Anlagen nach einer erneuten Prüfung schneller vom Netz genommen werden können. Der Ausstieg bringt nicht nur eine gewisse Sicherheit für Deutschland, sondern treibt laut Opposition gleichzeitig den Ausbau von regenerativen und alternativen Energiequellen voran. Somit muss nicht auf den Strom ausländischer Atomkraftwerke, wie beispielsweise aus Frankreich oder Tschechien zurückgegriffen werden.
In der Regierungserklärung sprach die Kanzlerin Merkel auch ihre sichtliche Anteilnahme gegenüber den Geschehnissen in Japan aus. Sie versprach den Bürgern im Krisengebiet bereit weitere Hilfe aus Deutschland und rief zu Spenden auf. Das Schlimmste für die Kanzlerin ist derzeit auch, dass die schweren Folgen der Atomkatastrophe noch nicht absehbar sind. Gefordert werden jedoch EU Sicherheitsstandards bei Atomkraftwerken.