Immer noch versuchen die verbliebenen Mitarbeiter des japanischen Atomkraftwerkes Fukushima die drohende Kernschmelze zu verhindern. Zeitgleich hat das Militär die Wasserwerfer zur Kühlung der Reaktoren zurückgezogen. Unverändert hoch zeigen sich die Strahlenwerte auf dem Gelände des Atommeilers. In den nächsten Tagen soll Fukushima von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA begutachtet werden.
Heute wurde Japan erneut von einem Erdstoß erschüttert. Das Beben hatte laut NHK, einem japanischen Fernsehsender, eine Stärke von 5,3 und ereignete sich 40 Kilometer vor der Ostküste. Ein Tsunami soll allerdings ausbleiben. In Folge des Erdbebens wurde der Zugverkehr teilweise unterbrochen.
Yukiya Amano, Chef der IAEA äußerte sich heute “Wir wollen zu den Anlagen”, bevor er in den Flieger nach Japan einstieg. Als kleinen Zwischenerfolg wertete dagegen der AKW-Betreiber Tepco den Einsatz der militärischen Wasserwerfer. Diese ließen dem stark beschädigten Reaktor 3 rund 30 Tonnen Wasser zukommen, welches dringend zur Kühlung benötigt wurde. Die dabei entstehende Wasserdampfentwicklung indizierte, dass die Brennelemente von dem Kühlwasser getroffen wurden. Der Einsatz wurde aber aufgrund der erhöhten radioaktiven Strahlung eingestellt. Eine Anbindung des Atomkraftwerks an das Stromnetz sei laut Betreiber frühestens ab Freitag möglich. Die Versorgung mit Strom soll die defekten Kühlungssysteme wieder in Gang setzen.
Laut CNN hat die amerikanische Regierung damit begonnen, ihre Staatsbürger per Charterflügen aus Japan auszufliegen. Vorrang haben dabei Angehörige von Diplomaten sowie kranke Amerikaner. Hilfestellung gibt es von Russland, das Land will Japan bei der Feuerbekämpfung in dem Atomkraftwerk unterstützen. Auch die russische Regierung hat bisher rund 50 Staatsbürger ausgeflogen.
Nach den neuesten Meldungen sind Investoren Japans derzeit mit der Zurückerlangung von Anlagegeldern beschäftigt. Diese Gelder sollen den Aufbau des zerstörten Landes finanzieren. Das führte an der Börse zu einer starken Nachfrage und einem Kursanstieg der Yen-Währung. Derzeit wird spekuliert, ob Japans Notenbank direkt oder indirekt mit dieser Entwicklung zu tun hat. Denn in den letzten Tagen bemühte sie sich, mit zahlreichen Geldspritzen die verunsicherten Anleger zu beruhigen.