Der AKW-Betreiber Tepco beginnt im japanischen Kraftwerk Fukushima mit einem weiteren Kühlversuch. Auch weiterhin kämpfen die Mitarbeiter vor Ort gegen den Super-GAU. Die Kühlung soll an Block 1 und 2 mit Notstrom aktiviert werden. In Block 3 und 4 sollen Wasserwerfer die Zuspitzung der Katastrophe verhindern. Auch weiterhin droht in Fukushima eine Kernschmelze.
Tepco setzt die Arbeiten am havarierten Atomkraftwerk Fukushima-1 fort. Soldaten haben am Mittag mit einem zweiten Kühlversuch begonnen. Der TV-Sender NHK hat den Start der Aktion mit Live-Bildern übertragen. Wie ein TV-Kommentator berichtete, haben sich sieben Armeefahrzeuge bei Einsatzbeginn abgewechselt. Nacheinander haben die Fahrzeuge ihre Wasserfontänen auf die Reaktoren gerichtet.
Später werden die Trupps von Feuerwehrmännern aus Tokyo unterstützt. In der Stadt Iwaki sind laut Fernsehberichten rund 140 Helfer südlich der Anlage in Stellung gegangen. In dem Fernsehbericht waren Aufnahmen zu sehen, die nebeneinander aufgereihte Einsatzwagen zeigten. Die zuständige Feuerwehr soll zusätzliche Ausrüstung dabei haben. Durch sie sollen Tonnen von Wasser auch über große Entfernungen und in großer Höhe versprüht werden können. Zunächst war der beschädigte Reaktor 3 Ziel der Aktion. Den Plänen zufolge sollen im Anschluss die Arbeiten an Block 4 folgen. In dem Block sind auch Brennstäbe gelagert, die mit Plutonium bestückt sind. In ihrem Abklingbecken sollen sie lange Zeit vollkommen trocken gelegen haben. Wenn es den Einsatzkräften nicht gelingt, dieses Reservoir aufzufüllen oder eine Kühlung von Außen sicherzustellen, droht in Block 4 eine Kernschmelze.
Nach Wasserstoffexplosionen wurden Block 1 bis 4 stark beschädigt. Mit Ausnahme von Block 2 sind die Sicherheitsbehälter nach offiziellen Angaben noch intakt. Im Block 2 ist das Kondensationskühlbecken, das sich im unteren Teil des Schutzmantels befindet, leicht geborsten. Die Reaktordruckbehälter mit Kernbrennstäben werden durch die Sicherheitsbehälter aus Stahl und Beton von der Umwelt abgeschirmt. In allen vier Blöcken gilt eine Kernschmelze auch weiterhin als wahrscheinlich. Vor dem verheerenden Beben waren die Reaktoren vier bis sechs abgeschaltet.