Es steigt erneut Rausch über dem Abklingbecken des dritten Reaktors in Fukushima auf. Aus diesem Grund ließ der Betreiber des Kraftwerks Tepco am heutigen Nachmittag (Ortszeit) das Gelände komplett evakuieren. Die Arbeiter mussten in Sicherheit gebracht werden, wie auch die Nachrichtenagentur Kyodo heute bestätigte.
Die Belastung mit radioaktiver Strahlung soll durch den Rauch nicht erheblich gestiegen sein. Bemerkt wurde der Rauch gegen 16 Uhr Ortszeit über dem Gelände an der Südostseite des ruinierten Reaktors. Der Grund für diese Rauchentwicklung ist noch nicht bekannt. Experten forschen jedoch bereits an diesem Problem und wollen den Grund so schnell wie möglich herausfinden. Regierungssprecher Yukio Edano gab bekannt, dass der Rauch nicht unbedingt vom Abklingbecken ausgehen muss, sondern auch weitere brennbare Materialien im Reaktor zu finden sind.
Allerdings sind die Brennelemente im dritten Reaktor besonders gefährlich. Hierbei handelt es sich um Plutonium-Uran-Mischoxide. Dabei ist genau das Plutonium hier der hochgiftige Stoff, der nicht aus dem AKW in Form von Rauch austreten sollte. Bis zum gestrigen Morgen wurde der Reaktor noch von Wasserwerfern beschossen als Kühlversuch. Dennoch steigt der Druck innerhalb des Blocks weiter an. Das Kühlsystem war schon vorher komplett ausgefallen. Allerdings bestätigt die japanische Regierung immer wieder, dass die Reaktorhülle weiterhin im dritten Reaktor intakt ist und noch keine bedenklich hohe Strahlung von dem Atomkraftwerk ausgeht.
Mit dem erneut aufgestiegenen Rauch steigt auch die Strahlengefahr für die Menschen in der Umgebung. Leitungswasser ist bereits verseucht und sollte nicht mehr zu sich genommen werden. Japan bestätigte noch am Morgen einen langsamen Fortschritt in der Atomkrise. Der Qualm in Fukushima zeigt jedoch, dass selbst der AKW-Betreiber noch nicht alles im Griff hat. Ein geplanter Hubschrauberflug über das Katastrophengebiet wurde bereits während des Wetters abgesagt.