Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima spitzt sich die Lage weiter zu. Um Block 2 ist die Strahlenbelastung derzeit so hoch wie nie zuvor. Unterdessen hat im Norden Japans erneut die Erde begebt. Von den Nachbeben war Berichten zufolge auch die Region um den Unglücksreaktor Fukushima betroffen.
Zur Beseitigung der Tsunami- und Erdbeben-Schäden ist die Betreibergesellschaft des havarierten Atomkraftwerks, Tepco, auf Kredite in Milliardenhöhe angewiesen. Aus Branchenkreisen wurde am Mittwoch bekannt, dass die führenden Geldhäuser des Landes erste Verhandlungen mit dem Energiekonzern aufgenommen haben. Im Gespräch sind dabei Notfall-Kredite in Höhe von umgerechnet bis zu 17,6 Milliarden Euro.
Am Mittwochnachmittag hat der Wind in der Unglücksregion um Fukushima günstig gedreht. Mögliche radioaktive Stoffe werden nach Aussagen von Bernd Zeuschner vom Deutschen Wetterdienst durch die Nordwestwinde auf den Pazifik getragen. Bereits am Mittag hat die japanische Atomaufsicht bekanntgegeben, dass die Strahlenbelastung im Bereich von Reaktor 2 derzeit so ist wie noch nie.
In Tokio und Umgebung müssen sich die Menschen offenbar noch lange auf Stromausfälle einstellen. Laut Berichten der Zeitung Asahi Shimbun plant der Energiekonzern Tepco Stromsparmaßnahmen für den Zeitraum von mindestens einem Jahr. Unterdessen hat die Polizei ihre Angaben zu den Todesopfern korrigiert. Durch die Katastrophe kamen offiziell 9407 Menschen ums Leben. Auch weiterhin gelten 14.716 Menschen als vermisst.
Nach Schätzungen der Regierung dürften das Erdbeben und der anschließende Tsunami Japan insgesamt bis zu 25 Billionen Yen kosten. Die Regierung Japans erklärte, dass diese Summe voraussichtlich notwendig sein wird, um entstandene Schäden an Fabriken, der Infrastruktur und Häusern zu heben. Auch die Instandsetzung von Straßen und Brücken wird mit Milliardenkosten einhergehen. Wie die japanische Regierung betonte, sind in der Summe jedoch keine Schäden eingerechnet, die in Folge der Naturkatastrophe entstanden sind. Nach einem weiteren Erdbeben gaben die Behörden bekannt, dass kein erneuter Tsunami drohe. Das Epizentrum soll etwa 10 Kilometer unter dem Meeresspiegel gelegen haben.