Nach Ansicht von US-Präsident Barack Obama ist der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi stark geschwächt. In einer Rede in Washington erklärte Obama, dass Gaddafis tödlicher Vormarsch durch den internationalen Militäreinsatz unter UN-Mandat gestoppt werden konnte. Erneut verteidigte sich der US-Präsident gegen die anhaltende Kritik, nach der seine Libyen-Strategie als schwammig eingeschätzt wird.
Am Dienstag kommen in London Vertreter aus mehr als 40 Ländern zu einer Konferenz zusammen. Sie wollen über eine Lösung des Libyen-Konflikts beraten. Barack Obama betonte in seiner Rede, dass die USA auch nach der Übertragung der Führung des Militäreinsatzes an die Nato weiter Druck auf Gaddafi ausüben werden. Durch anhaltenden Druck soll der libysche Staatschef zu einem Rücktritt gezwungen werden. Seit 42 Jahren ist Gaddafi in dem nordafrikanischen Land an der Macht. Obama betonte, dass die USA für das Erreichen dieses Ziels keine Militärgewalt anwenden werden.
In seiner Rede wies der US-Präsident darauf hin, dass es einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bis Gaddafi politisch isoliert sei und sein Regime zur Seite gedrängt wird. Großbritanniens Außenminister William Hague hat zu der Konferenz in London unter anderem Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Hillary Clinton geladen. Auch Ban Ki Moon, Anders Fogh Rasmussen und Vertreter der Arabischen Liga werden an der Konferenz teilnehmen.
Berichten zufolge wird es zum Abschluss des internationalen Treffens ein gemeinsames Kommuniqué geben. Bis zuletzt war unklar, ob an dem Treffen in London auch Vertreter der libyschen Opposition teilnehmen werden. Bereits im Voraus bezeichnete das Außenministerium in London die Opposition Libyens als legitimierten politischen Partner.
David Cameron und Nicolas Sarkozy legte kurz vor dem Treffen ein gemeinsames Papier vor. In diesem wird ein Neuanfang in Libyen propagiert. Zudem werden die Anhänger von Gaddafi in dem Schreiben dazu aufgefordert, sich von dem Staatschef abzuwenden. Trotz militärischer Hilfe aus der Luft ist der Vormarsch der Rebellen in Libyen ins Stocken geraten.