Brüderle will Wirtschaftsminister bleiben

Tue, Apr 5, 2011

Rainer Brüderle will Bundeswirtschaftsminister bleiben. Obwohl sich der FDP-Politiker für einen Generationswechsel in der Partei ausgesprochen hat, schloss er einen Wechsel in ein anderes Ministerium aus. Brüderle erklärte, dass er den Job als Wirtschaftsminister mit Freude und Engagement ausübe. Auch künftig möchte er in dieser Position aktiv bleiben.

Unmittelbar vor einer entscheidenden Sitzung der FDP-Gremien wiederholte der 65-Jährige erneut, dass er in jedem Fall Wirtschaftsminister bleiben möchte. Derzeit besetzt die FDP nach den Wahlpleiten der vergangenen Wochen die eigene Führung neu. Nachdem FDP-Chef Guido Westerwelle am Sonntag erklärte, dass er nicht noch einmal für die Position kandidieren werde, suchen die Liberalen einen neuen Vorsitzenden. Nach aktuellen Berichten wird Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler in Kürze bei Sitzungen vom FDP-Bundesvorstand seine Kandidatur bekanntgeben. An den Sitzungen beteiligen sich Bundestagsfraktion und Landeschefs der Liberalen.

Der neue Parteivorsitzende der FDP wird Mitte Mai beim Bundesparteitag in Rostock gewählt. Nach Einschätzungen von Parteifunktionären fehlt der FDP derzeit jedoch ein Ministerium, in dem sich der neue Vorsitzende mit Erfolgen profilieren kann. Das Gesundheitsresort, das sich derzeit in den Händen von Rösler befindet, gilt nicht als solches. Es scheint jedoch schwierig zu sein, im Bundeskabinett einen solchen Platz für den 38-Jährigen freizumachen.

Rösler verfügt durchaus über Wirtschaftskompetenz. In Niedersachsen leitete er bereits das Wirtschaftsressort. An ihren Plätzen unumstritten sind auch weiterhin FDP-Bundesminister wie Dirk Niebel und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Ein anderes Bild zeigt sich bei Rainer Brüderle. Als Landeschef von Rheinland-Pfalz wird für das Scheitern der Partei bei den Landtagswahlen maßgeblich mitverantwortlich gemacht. Kritiker meldeten sich aus mehreren FDP-Landesverbänden. Sie legten Brüderle erneut den Rückzug aus dem Wirtschaftsministerium nahe.

So forderte unter anderem Heiner Garg Brüderle dazu auf, seinen Posten zu Gunsten von Philipp Rösler zu räumen. Brüderle selbst hält den Generationswechsel, der von Generalsekretär Lindner angekündigt wurde, nur zum Teil für sinnvoll. Nach Ansicht des Wirtschaftsministers muss die Parteispitze künftig eine gute Mischung aus jüngeren und erfahrenen Kollegen aufweisen.