Der anhaltende Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste eskaliert. Immer neue Truppen werden von dem abgewählten Gbagbi gegen Wahlsieger Ouattara geschickt. Im Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste geht es um wichtige Ressourcen des Landes. Nach Berichten von Bewohnern der Wirtschaftsmetropole Abidjan sind Maschinenpistolen mittlerweile wieder Tag und Nacht zu hören. Die Wohnungen, die ohne Strom und Wasser sind, werden von den Anwohnern nur noch selten verlassen.
In der Wirtschaftsmetropole der Elfenbeinküste haben seit der Eskalation des Bürgerkriegs nur noch wenige Geschäfte geöffnet. Aufgrund der zunehmenden Gefahr bleibt vielen Einheimischen nur noch die Hoffnung, dass der abgewählte Präsident Laurent Gbagbo bald zurücktritt. Bislang scheint der Despot jedoch nicht an eine Machtabgabe zu denken und lässt den Bürgerkrieg eskalieren. Gbagbo unterlag vor mehr als vier Monaten bei der Stichwahl um das Präsidentenamt seinem Herausforderer aus dem Norden.
Mit stattlichen neun Prozentpunkten konnte sich Alassane Ouattara bei der Stichwahl durchsetzen. Die Vereinten Nationen haben die Wahl in der Elfenbeinküste beobachtet und das Ergebnis bestätigt. Doch trotz der Niederlage blieb Gbagbo weiter im Präsidentenamt. Bis Ende März kostete sein Griff an die Macht bereits 500 Menschen das Leben. Seit März hat die Gewalt in der Elfenbeinküste weiter zugenommen.
Innerhalb von drei Tagen wurden in der Stadt Duekoue Hunderte Menschen ermordet. Nach Angaben der UN handelt es sich um 330 Todesopfer. Die Hilfsorganisation Caritas spricht sogar von 1000 Opfern. Sollte Gbagbo den Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste überleben können, wird er sich wahrscheinlich vor dem Internationalen Kriegsgericht verantworten müssen.
Neben der Bevölkerung zählt aber auch der Wahlgewinner zu den Verlierern der Gewalt. So sollen an dem Massaker auch Anhänger von Ouattara beteiligt gewesen sein. Bei ihnen soll es sich Berichten zufolge um ehemalige Rebellen aus dem Norden handeln. Nach Angaben der UN konzentrieren sich die Untersuchungen derzeit auf alle Richtungen. Doch die Reputation von Ouattara ist schon heute stark beschädigt.