Japan bereitet Tankfloß für AKW-Ruine vor

Tue, Apr 5, 2011

In Japan laufen die Vorbereitungen für ein Tankfloß für die Atomruine Fukushima. Künftig soll eine schwimmende Insel für Angler Millionen Liter Wasser aufnehmen, das radioaktiv verseucht ist. Für diese Anwendung sind nach Behördenangaben Umbauarbeiten erforderlich, mit denen erst begonnen werden muss. Unterdessen pumpt die Betreibergesellschaft Tepco kontaminiertes Wasser weiter ins Meer.

Am Dienstagnachmittag legte der Megafloat in der Stadt Shimizu ab. Der Float soll zunächst in eine Werft von Yokohama gezogen werden. Wie die Nachrichtenagentur Jiji Press berichtete, soll er in der Werft für den Einsatz an der AKW-Ruine Fukushima umgebaut werden. Voraussichtlich wird das Tankfloß jedoch erst nach dem 16. April in Fukushima eintreffen. Der Megafloat soll eine Länge von 136 Metern haben. Zudem soll er 46 Meter breit sein und rund 10 Millionen Liter Flüssigkeit aufnehmen können.

Bislang wurde er im Hafen von Shimizu als Insel für Angler genutzt. Tepco ist dringend auf Auffangmöglichkeiten für Millionen Liter Wasser angewiesen. Das Wasser ist hochgradig radioaktiv verseucht und stammt aus dem havarierten Kernkraftwerk. Um zunächst Platz zu schaffen, leitet Tepco schwach verseuchtes Wasser ins Meer. Bis zum Nachmittag strömten nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo rund 3,4 Millionen Liter leicht kontaminiertes Wasser in den Pazifik. Tepco erklärte, dass insgesamt 11,5 Millionen Liter aus der Atomruine abgelassen werden sollen.

Erneut hat Regierungssprecher Yukio Edano die Aktion verteidigt. Bereits am Montag hat Tepco mit dem Abpumpen des Wassers begonnen. Nach Aussagen von Edano sei die Aktion nötig, um zu vermeiden, dass Wasser, das stärker verseucht ist, ins Meer gelange. Wie die Betreibergesellschaft mitteilte, wird das Abpumpen wahrscheinlich bis zum Wochenende andauern.

Auch weiterhin stehen die Arbeiter im havarierten Kernkraftwerk vor einem Dilemma. Zum Kühlen der Reaktoren leiten sie weiter Wasser in die Kraftwerksgebäude. Im Anschluss wissen sie aber nicht, wo sie das Wasser speichern sollen. Nach Einschätzungen der Behörden befinden sich mittlerweile 60.000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser im Keller und den unterirdischen Kanälen.