Aufgrund ihres geringen Verbrauchs und der günstigen Kraftstoffpreise sind Dieselfahrzeuge bislang äußerst beliebt. Allerdings könnte sich das in Kürze ändern. Die EU-Kommission möchte Diesel künftig deutlich teurer machen. Nach den Angaben der EU soll die Besteuerung fairer gestaltet und das bislang vorhandene Dieselprivileg gekippt werden.
Nach den Plänen der EU-Kommission soll der Mindeststeuersatz für Dieselkraftstoff an die Sätze anderer Kraftstoffe angepasst werden. Am Freitag wurden die Berichte von einem Kommissionssprecher in Brüssel bestätigt. In der kommenden Woche wird der verantwortliche Kommissar Algirdas Semeta den entsprechenden Vorschlag vorstellen. Ziel sei es, dass künftig alle Kraftstoffe auf gleicher Grundlage besteuert werden. Der Sprecher betonte, dass eine Steuerregelung künftig für alle Kraftstoffarten gelten soll.
Bislang wurden die Steuersätze auf Basis der Menge unterschiedlich festgelegt. Bei dem einheitlichen Steuersatz sollen Emissionen und Energiegehalt ausschlaggebend sein. Für die deutschen Diesel-Nutzer hätte die neue Regelung der EU-Kommission erhebliche Konsequenzen. Im Vergleich zu einem Liter Benzin besitzt ein Liter Diesel einen weitaus höheren Energiegehalt. Unter Berücksichtigung der EU-Pläne müsste der Mindeststeuersatz für den Dieselkraftstoff 17 Prozent höher sein als der für Benzin.
Hierzulande wird Diesel bislang mit 47 Cent pro Liter beteuert. Der Steuersatz für Benzin liegt pro Liter bei 64 Cent. Senkt Deutschland den Satz für Benzin nicht, würde sich der Preis für Diesel um circa 28 erhöhen. Damit würde der Literpreis des Kraftstoffs bei knapp 75 Cent liegen. Wie ein Sprecher betonte, liegen die deutschen Steuersätze grundsätzlich deutlich über dem Niveau, das von Seiten der EU-Kommission angestrebt wird.
Berichten zufolge wird es noch lange dauern, bis die Verbraucher die neuen EU-Gesetze zu spüren bekommen würden. Nach den Plänen der Kommission soll die neue Richtlinie bereits ab 2013 gelten. Ob sie jedoch tatsächlich umgesetzt wird, ist bislang noch offen. Unklar ist auch die Meinung vieler Mitgliedsländer. Bei Steuerfragen ist in der EU eine einstimmige Entscheidung nötig.