Deutschlandweit ist Berlin trauriger Spitzenreiter bei Kinderarmut. Das ist das Ergebnis einer Studie, die durch die Bertelsmann Stiftung veröffentlicht wurde. In der deutschen Hauptstadt gilt mindestens jedes dritte Kind als arm. In Brandenburg leben nach Angaben der Bertelsmann Stiftung 23,3 Prozent der Kinder unter der Armutsgrenze.
Damit gilt jedes vierte Kind in dem ostdeutschen Brandenburg als arm. In den beiden Bundesländern leben den Studienergebnissen im bundesweiten Vergleich durchschnittlich viele Kinder in Armut. Beide Länder lagen im Jahr 2008 deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der 20,2 Prozent betrug. Wie die Studienautoren erklärten, beträgt die Kinderarmutsquote in Berlin 35,7 Prozent. Am Freitag wurden die Studienergebnisse von der Bertelsmann Stiftung veröffentlicht. Durch Kinderarmut wird der Anteil der unter 15-Jährigen bezeichnet, die Leistungen nach dem SGB II erhalten.
Im Bundesland Brandenburg ist Frankfurt/Oder mit Blick auf die Kinderarmut Spitzenreiter. Zum Stichtag lebten hier mehr als 36 Prozent der Kinder von der Grundsicherung des Staates. Der Stadt schließt sich in der Statistik Brandenburg/Havel mit einem Anteil von fast 34 Prozent an. Jeweils rund 30 Prozent der Kinder waren in den Landkreisen Prignitz und Ostprignitz/Ruppin von Armut betroffen. Kindern in Potsdam-Mittelmark ging es wirtschaftlich besser. In der Region waren nach Angaben der Bertelsmann Stiftung 12 Prozent der unter 15-Jährigen von Armut betroffen.
Für die Hauptstadt Berlin wurden bei der Studie keine lokalen Daten veröffentlicht. Im Vergleich aller Bundesländer liegt Berlin jedoch an der Spitze. Brandenburg reihte sich auf Platz sechs und somit im oberen Mittelfeld ein. Sachsen-Anhalt ist das Flächenland, das über die höchste Kinderarmut verfügt. Insgesamt 30 Prozent der unter 15-Jährigen haben in dem Bundesland Anspruch auf Hartz IV.
Mit 35,7 Prozent ist lediglich im Stadtstaat Berlin die Quote noch höher. Bundesweit gelten nach Angaben der Studienautoren 20,2 Prozent aller Kinder als arm. Über die geringste Quote verfügen die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern mit 8,3 und 7,4 Prozent.