Die Hochschule Bayreuth wirft dem Ex-Minister Karl Theodor zu Guttenberg bewusste Täuschung bei dessen Doktorarbeit vor. Nun möchte der CSU-Politiker die Veröffentlichung des Untersuchungsberichts am besten verhindern. Unterdessen ist mit Blick auf den Untersuchungsbericht zwischen Guttenberg und seiner früheren Universität ein heftiger Streit entbrannt.
Auch der Anwalt des ehemaligen Verteidigungsministers richtet sich mit schweren Vorwürfen an die Hochschule Bayreuth. Nach Aussagen des Juristen würde die Hochschule seinen Mandaten vorverurteilen. Aktuellen Berichten zufolge ist die Untersuchungskommission der Uni zu dem Schluss gekommen, dass Guttenberg bewusst und somit absichtlich bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben hat. Der ehemalige Verteidigungsminister möchte die Veröffentlichung des Berichts nun am liebsten verhindern. Aus diesem Grund ließ er durch seine Anwälte die Vorwürfe einer bewussten Täuschung erneut zurückweisen.
Anwalt Alexander Graf von Kalckreuth erklärte in der „Bild am Sonntag“, dass bereits über angebliche Ergebnisse in der Presse berichtet wird, obwohl die Kommission der Universität Bayreuth ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen habe. Nach Aussagen des Juristen widerspricht dies allen Regeln eines ordentlichen Verfahrens. Zudem diene es der Vorverurteilung seines Mandanten. Die Hochschule Bayreuth hat diesen Vorwurf bereits zurückgewiesen.
Frank Schmälzle, Sprecher der Universität, betonte zuletzt, dass es bislang noch keine offizielle Stellungnahme der Universität Bayreuth oder der Kommission geben würde, bei der von einer bewussten Täuschung gesprochen wurde. Medien berichteten zuvor, dass die Untersuchungskommission davon ausgehen würde, dass Guttenberg vorsätzlich gehandelt hat. Sowohl das Ausmaß als auch die Art der Plagiate sollen keinen anderen Schluss zulassen.
Nach Aussagen von Guttenbergs Anwalt sind die Vorwürfe der Uni, dass der ehemalige Minister bei der Aufklärung der Affäre nicht voll mitwirke, haltlos. Gegenüber der Kommission hat Guttenberg nach Angaben seines Anwalts eine umfassende Stellungnahme abgeliefert. Derzeit sei jedoch noch unklar, ob Guttenberg der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts zustimmen werde. Ende April soll der Bericht der Universität Bayreuth fertig sein.