Opfer der Reaktorkatastrophe in Japan sollen mit 8.000 Euro entschädigt werden. Wie der Betreiber Tepco nun meldete, gelten die Hilfszahlungen für alle Personen aus der Evakuierungszone des AKW Fukushima Eins. Das Land denkt außerdem darüber nach, eine Sondersteuer einzuführen, um die Schäden, die durch Erdbeben und Tsunami ausgelöst wurden, zu decken.
Rund fünf Wochen nach dem Reaktorunglück werden nun die ersten Entschädigungssummen in Höhe von 750.000 Yen, also umgerechnet 6.200 Euro) an einzelne Personen gezahlt, bestätigte Tepco-Chef Masataka Shimizu. Insgesamt 48.000 Haushalte rund um die Atomkraftruine sind berechtigt, dieses Geld zu erhalten. Immer noch versuchen die Mitarbeiter, die Kontrolle über die Reaktoren, aus denen die radioaktive Strahlung austritt, wiederzuerlangen. Sie benutzen dazu Stickstoff, damit es nicht zu weiteren Wasserstoffexplosionen in Reaktor 1 kommt. Damit nicht noch mehr verseuchtes Wasser in das anliegende Meer fließt, sollen heute zusätzliche Stahlplatten verlegt und absorbierende Sandsäcke ins Meer geworfen werden.
Diese Maßnahmen können allerdings nicht verhindern, dass das Grundwasser in diesem Gebiet immer schlechtere Werte aufweist. So wurde hier ein starker Anstieg von radioaktivem Jod und Cäsium nachgewiesen. Unbekannt bleibt, welche Auswirkungen dies auf die Gesundheit der in diesem Umkreis lebenden Bewohner hat. Experten konnten nun aber Entwarnung für eine Kernreaktion geben. Sie entdeckten, dass sich in den Druckkesseln nur geringe Mengen an geschmolzenen Brennstoff angesammelt haben.
Ob es eine Sondersteuer geben wird, die den Wiederaufbau des Landes nach der verheerenden Naturkatastrophe finanzieren soll, ist weiterhin unklar. Die Einführung dieser Steuer wird zwar von Experten empfohlen, die Regierung äußerte sich aber noch nicht über eine endgültige Entscheidung. Laut Nachrichtenagentur Kyodo geht es beim Wiederaufbau um Schäden in Höhe von rund 1,65 Milliarden Euro.