Erneut hat die Lokführergewerklschaft GDL zu einem Streik ausgerufen. Der für 60 Stunden anberaumte Streik betrifft die privaten Wettbewerber der Deutschen Bahn und soll heute um 14 Uhr beginnen. Voraussichtliches Ende des Streiks wäre dann Donnerstag morgen um 2 Uhr.
Relativ unbemerkt von den in den letzten Monaten ausgeführten groß anlegten Bahnstreiks endete Samstag morgen ein regionaler Streik nach 48 Stunden. Er trug dazu bei, das es in ganz Deutschland zu Verspätungen und Zugausfällen kam. Die Streikdauer der privaten und teilweise regionalen Anbieter erstrecke sich laut GDL bereits über einen Zeitraum von 119 Stunden. Vorrangiges Ziel der Gewerkschaft Deutscher Lokführer sei die Erhöhung des Lohns sowie eine Angleichung an den Tarif der Deutschen Bahn.
Unternehmen, die von den Lokführern bestreikt werden sind Abellio, Benex, Veolia, die Hessische Landesbahn mit den Töchterunternehmen sowie Netinera, welches früher als Arriva bekannt war. Die GDL steht noch in Verhandlungen mit Keolis (Eurobahn), daher wird dieses Unternehmen nicht bestreilt. Claus Weselsky, Chef der GDL, fordert diese Unternehmen dazu auf, ein Angebot vorzulegen, damit die Streiks beendet werden können.
Das Unternehmen Veolia reagierte auf die Drohungen der GDL mit Aussperrungen und einer Erhöhung des Drucks auf ihre Lokomotivführer. Beobachter melden einen zunehmend rabiateren Umgangston zwischen Arbeitgeber und Streikenden. Gute Nachrichten gibt es allerdings für die rund 20.000 Beschäftigten der Deutschen Bahn. Hier konnte am Freitag eine Tarifeinigung erzielt werden. Diese Einigung beinhaltet eine Erhöhung des Einkommens von zwei Prozent und einen Kündigungsschutz sowie die Zulagenverbesserung in einigen Fällen. Aus diesem Grund sind weitere Streiks der Lokführer des bundeseigenen Unternehmens in naher Zukunft nicht zu befürchten. Der Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn soll damit planmäßig bedient werden.