Die japanische Regierung hat nun eine Sperrzone mit einem Radius von 20 Kilometern rund um die Atomkraftruine Fukushima eingerichtet. Zeitgleich werden Informationen von einem Verantwortlichen bekannt gegeben, die mit dem Unglück in Zusammenhang stehen.
Rund um das Atomkraftwerk Fukushima richtete man nun auf Anweisung des japanischen Ministerpräsidenten Naoto Kan eine dauerhafte und offizielle Sperrzone ein. Die Einteilung der Fläche zum Sperrgebiet wurde direkt nach dem Besuch des Ministerpräsidenten ausgesprochen. Zwar wurde dieser Bereich schon vorher als Evakuierungszone erklärt, aber dies hinderte die Bewohner der Umgebung nicht daran, ihre Häuse wieder aufzusuchen. Die Erklärung zur Sperrzone verbietet nun das Betreten des Gebiets. Dies ist nun nur noch nach einer staatlichen Genehmigung möglich. Das Sperrgebiet gilt ab Donnerstag um Mitternacht. Wer gegen die Anordnung verstößt, muss mit einem Bußgeld von rund 800 Euro rechnen.
Zwischenzeitlich berichtete Eisaku Sato, der ehemalige Gouverneur der Präfektur Fukushima, dass es schon vor dem Erdbeben und der damit verbundenen Katastrophe Probleme im Atomkraftwerk gegeben haben soll. Er wurde beispielsweise in Kenntnis davon gesetzt, dass es schon seit der Betriebnahme 1971 immer wieder Vertuschungen von Störungen gegeben haben soll. Dies habe er laut eigenen Aussagen von Tepco Mitarbeitern erfahren. In seiner Amtszeit von 1988 bis 2006 wurde ihm auch zugetragen, dass der Betreiber Tepco massiv Sicherheitsauflagen verletzte und es sogar zu Fälschungen von Protokollen kam. Als Sato 2002 darüber berichtet wurde, konnte er wenigstens verhindern, dass das lebensgefährliche Uran-Plutonium-Gemisch MOX in dem AKW Fukushima verwendet wurde. Sato beklagte sich darüber, dass er wie ein Staatsfeind behandelt wurde, nur weil er die Gefährlichkeit der Atomkraft öffentlich machte.
Seit der austretenden Strahlung in dem am 11. März durch ein starkes Erdbeben beschädigten Atomkraftwerks wurden rund 70.000 Personen aus der unmittelbaren Umgebung evakuiert. Sie befinden sich zum größten Teil noch in Notunterkünften. Durch das aus dem havarierten AKW ausströmende Plutonium sind auch schwerwiegende Langzeitschäden nicht auszuschließen. Das liegt auch daran, dass der Nachfolger Satos die Verwendung von MOX erlaubt hat.