Russland übt Kritik an Entsendung von Militärberatern

Thu, Apr 21, 2011

Russland hat deutliche Kritik an der von der Nato geplanten Entsendung westlicher Militärberater nach Libyen geübt. Nach Einschätzungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow handelt es sich bei der Entsendung um einen ersten Schritt zum Einsatz von Bodentruppen in dem nordafrikanischen Land. Libyen wird auch weiterhin von Kämpfen zwischen Rebellen und Gaddafi-Anhängern erschüttert.

Nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen erklärte Sergej Lawrow, dass die Entsendung der westlichen Militärberater eindeutig auf die Einmischung durch die Nato in den Konflikt am Boden hinaus laufe. Der russische Außenminister betonte bei seinem Besuch in Slowenien, dass es sich dabei um ein riskantes Unterfangen handele. Zudem sei der Ausgang dieser Aktivitäten unklar.

Lawrow soll sich in seinen Erklärungen auf Beispiele in der Geschichte bezogen haben. Demnach erklärte er, dass zunächst Berater entsandt werden. Anschließend ziehen sich deren Aktivitäten über Jahr hin. Der russische Außenminister betonte, dass im Zuge dessen auf beiden Seiten hunderte oder gar tausende Menschen sterben. Bereits zu Beginn der Woche teilte Großbritannien mit, dass das Land Militärberater nach Libyen schicken will. Die Berater sollen die Rebellen im Land unterstützen.

Am Mittwoch schlossen sich Italien und Frankreich den Plänen Großbritanniens an. Mehrfach haben die Aufständischen in Libyen nun bereits den Einsatz von Bodentruppen der Nato gefordert. Mit ihren Forderungen reagieren sie auf die anhaltenden Kämpfe mit den Truppen Gaddafis, die sich derzeit auf die hartumkämpfte Stadt Misrata konzentrieren. Bislang wird eine Entsendung von Bodentruppen nach Libyen durch die Nato-Staaten jedoch ausgeschlossen.

Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle lehnte den Einsatz der Bodentruppen erneut ab. Wie die Nato im Libyen-Konflikt künftig vorgehen wird, ist bislang jedoch unklar. Durch die Luftangriffe konnte sie Gaddafis-Armee nicht so stark schwächen wie zunächst erwartet wurde. In den letzten Tagen entwickelte sich in der libyschen Stadt Misrata ein Häuserkampf. Aus Militärkreisen wurde bekannt, dass Mörser und Raketenwerfer auch in Wohnhäusern stationiert wurden.