Noch immer geht die Regierung Syriens mit Gewalt gegen Regimegegner vor. Daher hat die USA beschlossen, ihre Landsleute aus dem Krisengebiet zu holen.
Obwohl zahlreiche Länder mit Sanktionen gegen die syrische Regierung gedroht haben, halten die gewalttätigen Aktionen der Armee gegen Demonstranten weiterhin an. Laut Zeugenaussagen gab es bei neuen Protesten mehrere Verhaftungen. Syrische Sicherheitskräfte haben anhand von Namenslisten dutzende von Personen aus ihren Häusern abgeführt. Gerüchten zufolge wollten sich Armeeangehörige zudem Zutritt zum Krankenhaus in der Stadt Homs verschaffen, in dem sich verletzte Demonstranten in Behandlung befinden. Außerdem wurde die Strom- und Wasserversorgung einiger Orte mutwillig zerstört. Aus diesem Grund können zu vielen Ortschaften keine Telefonverbindungen hergestellt werden.
Die USA hat sich mittlerweile dazu entschieden, US-Bürger nachdrücklich zum Verlassen des Landes aufzufordern. Dazu gehören Mitglieder der US-amerikanischen Botschaft in Syrien, die derzeit nicht unbedingt vor Ort anwesend sein müssen und Familienangehörige der Botschaftsmitarbeiter. Das wird zukünftig zu einem eingeschränkten Service der amerikanischen Botschaft in Damaskus führen. Doch nicht nur die anwesenden Personen werden aufgefordert Syrien zu verlassen, das US-amerikanische Außenministerium rät seinen Bürgern außerdem ab, in das krisengeschüttelte Land einzureisen.
Ähnlich reagierte auich das Auswärtige Amt Deutschlands auf die jüngsten Vorkommnisse im Nahen Osten. Großbritannien dagegen plant Maßnahmen gegen das syrische Regime. So meinte der englische Außenminister William Hague, dass Großbritannien bemüht sei, die Gewalt in Syrien zusammen mit den internationalen Partnern zu beenden.
Syriens Präsident Assad hatte am Montag einen großen Militäreinsatz ausgeweitet, welcher sich gegen die Regimegegner richtete. Besonders schwer getroffen wurde die Stadt Daraa, die als Hochburg der Demonstranten gilt. Die oppositionelle Seite berichtete, dass tausende Sicherheitskräfte und Angehörige der Spezialeinheiten mit Panzern in Daraa eingezogen sind. Sie berichteten auch von 20 Zivilisten, die bei den Unruhen getötet wurden. Noch mehr Tote und Verletzte soll es auch bei den vergangenen Massenprotesten gegen das Regime auf Seiten der Armee und der Demonstranten gegeben haben. Auf Seiten der Regimegegner sind es laut Opposition ingesamt mehr als 350 Opfer.