Auch 25 Jahre nach dem Super-GAU in Tschernobyl sind einige Landstriche noch immer stark belastet. Die Folgen, die die Katastrophe hatte, sind an Mensch und Tier messbar. Direkte Strahlenschäden in Deutschland infolge des Super-GAUs in Tschernobyl werden vom Bundesamt für Strahlenschutz jedoch ausgeschlossen.
1986 sorgte der Super-GAU in Tschernobyl weltweit für Debatten über die Atomkraft. Doch auch 25 Jahre nach dem Unglück sind die Folgen der Strahlenbelastung messbar. Einige Landstriche sind nach Angaben von Experten weiterhin stark belastet und sowohl an Menschen als auch an Tieren lassen sich die Folgen messen.
Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl wurde die radioaktive Wolke durch den Ostwind nach Deutschland geweht. Strahlende Partikel gelangten mit dem Regen auf den Boden. Besonders hoch war die Belastung in Teilen Frankens, Südbayern und mehreren Landstrichen zwischen Magdeburg und Schwerin. In den folgenden Wochen musste in Deutschland radioaktives Gemüse wie Spinat und Spargel vernichtet werden.
Aufgrund der stark belasteten Futterpflanzen kam es in Deutschland zu einer Anreicherung von Cäsium 137 in der Milch. Rund 5000 Tonnen verseuchtes Molkepulver wurden in einem aufwendigen Verfahren entsorgt. Infolge der Strahlenbelastung wurde der Sand auf Kinderspielplätzen ausgetauscht.
In den vergangenen 25 Jahren haben sich viele Studien mit der Katastrophe von Tschernobyl und deren Folgen auseinandergesetzt. Bei der Frage, welche gesundheitlichen Folgen der Super-GAU langfristig auf den Menschen hat, herrscht weiter Uneinigkeit zwischen den Wissenschaftlern. Als sicher gilt jedoch, dass das radioaktive Jod 131 zu schnell zerfallen ist, als das es langfristig Schaden an Tier und Mensch verursachen kann.
Nach dem Unglück in Tschernobyl kamen laut Studien sowohl in Bayern als auch in der ehemaligen DDR knapp zehn Prozent mehr Kinder mit einer Gaumenspalte zur Welt. Andere Studien weisen einen Anstieg von Neugeborenen auf, die an dem Downsyndrom leiden. Deutschlandweit stieg die Zahl der Totgeburten und der Kinder, die in der ersten Woche nach der Geburt starben, um rund fünf Prozent.