Hacker erbeuteten die Daten von rund 70 Millionen Playstation-Nutzern, darunter Namen, Mailadressen, Passwörter und die Anschrift. Der japanische Konzern Sony informiert nun die Betroffenen und gibt Antworten auf dringende Fragen.
Das Netzwerk der Playstation sowie Qriocity, der Video- und Musikdienst von Sony waren eine Woche lange nicht zu erreichen, bis Sony schließlich verkündete, dass das System von Hacker angegriffen wurde, die damit Zugang zu sensiblen Daten der 70 Millionen Playstation-Nutzer bekamen. Berichten zufolge bemerkte der japanische Konzern erst nach zwei Tagen, dass sich Hacker an dem System zu schaffen machten. Zwar steht noch nicht genau fest, auf welche Datensätze die Hacker Zugriff hatten, Sony geht aber davon aus, dass Namen, die Anschrift und Passwörter kopiert werden konnten. Ob auch Informationen zu Kreditkartennummern vom Angriff betroffen waren, ist weiterhin unklar. Die Japaner räumten ein, dass dies nicht unwahrscheinlich sei.
Sony rät daher seinen Kunden, die Kreditkartenabrechnungen der nächsten Tage und Wochen genau anzusehen. Außerdem wachse mit dem Hacker-Angriff auch das Risiko, sogenannten Phishing-Versuchen zu erliegen, bei denen den Opfern anhand der entwendeten Daten raffinierte Fallen gestellt werden, meist um Geld zu erbeuten. Oder es werden personalisierte Mails verschickt, die dazu auffordern, einem Link zu folgen, der einen Trojaner im Computersystem einschleust. Wer bei verschiedenen Diensten wie Facebook, Googlemail oder Amazon dasselbe Passwort verwendet wie beim Playstation-Login, sollte seine Passwörter unverzüglich ändern.
Bei Verdacht auf Missbrauch der Kreditkartendaten sollte man sich außerdem umgehend an die eigene Hausbank wenden, denn die Nutzung der Kreditkarte wird zwar von ausgeklügelten Algorithmen überwacht, mit der zusätzlichen Kontrolle über die Bank wird das Risiko weiter minimiert. Wer sich ganz unsicher ist, sollte seine Karte vorsorglich sperren lassen. Der Kunde erhält dann in der Regel innerhalb von einer halben Woche kostenlos eine neue Karte mit neuen Zugangsdaten.
Dass Sony die Nutzer des Playstation-Netzes erst rund eine Woche nach dem Vorfall informierte wird von vielen Seiten kritisiert. Sicherheitsexperten fordern eine unverzügliche Veröffentlichung von Datendiebstählen. Hinweise auf die Täter fehlen noch.