Der deutsche Arbeitsmarkt kann im April drastisch gesunkene Arbeitslosenzahlen verzeichnen. Mit einer Rekordzahl von nur 3,078 Millionen Erwerbslosen kann man von einer durch den wirtschaftlichen Aufschwung bedingten Beschäftigung ausgehen, die es das letzte Mal 1992 gegeben hat.
Wie in jedem Frühjahr vermeldet die Bundesagentur für Arbeit (BA) gesunkene Arbeitslosenzahlen. So gab es im April rund 132.000 weniger Erwerbslose als noch im März und 321.000 weniger als im selben Monat des Vorjahres. Dadurch sank auch die Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent. Chef der Bundesagentur für Arbeit Frank-Jürgen Weise erklärte diese positive Arbeitsmarktentwicklung durch den Wirtschaftsaufschwung. Dass der Rückgang dennoch etwas schwächer als im letzten Jahr ausgefallen sei, lässt sich auf das relativ spät stattfindende Osterfest zurückführen und auf die Entscheidung vieler Arbeitgeber, mit Neueinstellungen noch bis nach den Ferien zu warten. Den Wirtschaftsminister Rainer Brüderle stimmen die neuen Zahlen optimistisch. Er geht davon aus, dass in diesem Jahr die 3-Millionen-Grenze sogar noch unterschritten wird. Diesen Wert gab es letztmals saisonbereinigt im Jahr 1992, als die Arbeitslosenzahl bei 2,970 Millionen lag.
Auch Bundesarbeitsministerium Ursula von der Leyen betont die große Chance, die Erwerbslose in diesem Jahr auf dem deutschen Arbeitsmarkt hätten. Denn besonders Fachkräfte seien 2011 in vielen Unternehmen stark nachgefragt. Allerdings muss man die veröffentlichten Zahlen noch weiter nach der Art der Beschäftigung differenzieren. Im Vergleich zum Anfang des Jahres gab es demnach einen Zuwachs von 457.000 Vollzeitbeschäftigungen und 239.000 Beschäftigungen in Teilzeit. Im Trend zeigt sich eine Zunahme von befristeten Jobs und Teilzeitstellen, die zwar in der Statistik auftauchen, aber keine wirkliche Aussage über den Stand der Beschäftigung geben können. Auch die genaue Untersuchung der Entwicklung in den einzelnen Branchen ist sehr interessant. So sind es vor allem das Gesundheits- und Sozialwesen, die in diesem Jahr viele neue Mitarbeiter eingestellt haben. Auch bei den Dienstleistern im wirtschaftlichen Bereich und bei Zeitarbeitsfirmen kann man einen deutlichen Zuwachs feststellen. Bei sonstigen Dienstleistern allerdings wurden Stellen abgebaut.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Konkunktur im Jahr 2011 einen spürbaren Aufschwung erfahren hat und weiter erfahren wird. Der Fachkräftemangel wird jedoch auch durch gut ausgebildetes Fachpersonal aus dem Ausland ausgeglichen werden. Dadurch sind die derzeit getroffenen optimistischen Äußerungen zur Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes skeptisch zu sehen.