Im Fokus der diesjährigen Weltimpfwoche stehen Impfaktionen in Afrika. Mediziner können schon heute mit vielen Vakzinen, die auf dem Markt zu finden sind, zahlreiche Kinderkrankheiten in afrikanischen Ländern verhindern. Doch auch weiterhin erreichen die internationalen Impfkampagnen längst nicht alle Menschen.
Jedes Jahr sterben knapp acht Millionen Kinder, bevor sie ihren fünften Geburtstag erleben. Die Zahl ist weiterhin erschreckend hoch. Im Vergleich zu 1990 konnte die Zahl der Kinder jedoch um fast vier Millionen reduziert werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die 2010 in der Zeitschrift Lancet veröffentlicht wurde.
Die Vereinten Nationen haben es sich zum Ziel gemacht, diese Zahl weiter zu reduzieren. Nach den Milleniums-Entwicklungszielen soll die Kindersterblichkeit bis 2015 im Vergleich zu 1990 um zwei Drittel reduziert werden. 191 Mitgliedsstaaten haben dieses Ziel zur Jahrtausendwende ausgerufen. Doch vor allem in den ärmsten Ländern Afrikas sind auf dem Weg zu diesem Ziel noch große Anstrengungen erforderlich.
Impfungen können einen erheblichen Beitrag dazu bieten. Nach den Ergebnissen einer Unicef-Studie sterben in der Demokratischen Republik Kongo jedes Jahr mindestens 130.000 Kinder an einer Lungenentzündung. Die Krankheit wird in den meisten Fällen durch Pneumokokken ausgelöst. Ein Impfstoff gegen diese Bakterien ist bereits vorhanden. Seit wenigen Wochen gehört die Impfung gegen die Pneumokokken in einigen Provinzen des zentralafrikanischen Landes zum Routineprogramm. Bis zum Jahr 2015 möchte die Global Alliance for Vaccines and Immunization den Impfstoff in über 40 Ländern zur Verfügung stellen.
In Ländern wie Kenia, Sierra Leone und Mali steht der Impfstoff schon bereit. Doch auch Durchfallerkrankungen, die für Kinder tödlich sind, können durch eine Impfung gegen das Rotavirus vermieden werden. Auch den Kindern in Äthiopien soll das Geld der Gavi zu Gute kommen. In dem Land wurden tausende junge Gesundheitshelfer ausgebildet. Unter ihnen sind auch die beiden Frauen Fantaye Yenehu und Zewde Getahun. Sie klären Familien in ländlichen Regionen über Hygiene und HIV auf.