Zunehmend zweifeln Forscher am Nutzen der Margarine als Cholesterinkiller. Nach Angaben der Wissenschaftler konnten bislang keine positiven Effekte von Lebensmitteln wie Margarine und Joghurt mit Blick auf den Cholesterinspiegel nachgewiesen werden. Das erklärten die Experten auf der 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung.
Seit langem gelten Margarine und Joghurt als cholesterinsenkende Lebensmittel. Nun haben Forscher entsprechende Zweifel an diesem Nutzen geäußert. Wie auf der 77. Jahrestagung der DGK in Mannheim bekannt wurde, gibt es bislang keinen Nachweis für positive Effekte. Die Wissenschaftler betonten, dass bei bestimmten pflanzlichen Wirkstoffen bislang nicht nachgewiesen werden konnte, dass sie einen positiven Effekt auf die Herzgesundheit eines Menschen haben. Die Wirkstoffe, die beispielsweise in Margarine und Milchprodukten vorkommen, könnten nach Einschätzungen der Forscher sogar mit einem negativen Effekt einhergehen.
In Mannheim betonten die Teilnehmer der Jahrestagung, dass mehr Daten mit Blick auf die Wirksamkeit und die Sicherheit von solchen angeblich cholesterinsenkenden Lebensmitteln erforderlich sind. Es gibt bestimmte pflanzliche Wirkstoff, die in ihrer Struktur dem Cholesterin sehr ähnlich sind. Diese Sterole hemmen die Aufnahme von Cholesterin im Darm des Menschen.
Überwiegend finden sich diese Wirkstoffe in pflanzlichen Fetten und Ölen. So werden sie aus Weizenkeinem Sojabohnen und Sonnenblumensamen gewonnen. Pflanzliche Sterole werden aufgrund der cholesterinsenkenden Wirkung verschiedenen funktionellen Lebensmitteln künstlich zugesetzt. Häufig ist dies bei Margarine und Joghurt der Fall. Wie die Wissenschaftler nun erklärten, gibt es bis heute keinen Nachweis dafür, dass diese Wirkung der pflanzlichen Wirkstoffe auch einen messbaren Nutzen für die individuelle Herzgesundheit hat.
Die Forscher betonten, dass Mengen von mindestens zwei Gramm pro Tag nötig wären, damit durch die Phytosterole das Cholesterin um rund 10 Prozent minimiert wird. Diese Menge würde beispielsweise 425 Tomaten entsprechen. Die Experten warnten, dass Lebensmittel nicht dem Ansatz einer gesunden Ernährung entsprechen würden, wenn die Lebensmittel durch diese Menge an Phytosterolen angereichert werden.