Am Dienstag sind die beiden Krankenkassen AOK und Barmer GEK mit einem gemeinsamen Bewertungsportal für Ärzte gestartet. Künftig können rund 30 Millionen Versicherte ihre Ärzte und die Behandlung öffentlich bewerten. Das Online-Portal der Krankenkassen soll Patienten auf Bundesebene dabei helfen, den richtigen Arzt zu finden.
Die Bewertungen könne in dem Portal anonym abgegeben werden. Ziel der AOK und Barmer GEK ist es, durch die anonymen Bewertungen die Behandlungsqualität zu verbessern. Dabei sind auf dem Portal weder Diskriminierung noch üble Nachrede erlaubt. Nach Angaben der Krankenkassen soll bei diesem Portal ein digitaler Ärztepranger ausgeschlossen werden. Zudem könne das Bewertungsportal nicht mit einem Ärzte-TÜV verglichen werden.
Wie die AOK und die Barmer GEK bekanntgaben, wird es künftig keine Liste mit den vermeintlich besten Ärzten auf dem Portal geben. Nach anfänglicher Kritik sprachen Ärztevertreter auf Bundesebene von seriösen Informationen. Die Betreiber rechnen damit, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis das neue Suchportal mit ausreichend Ergebnissen aus der Patientenbefragung ausgestattet ist. An der Checkliste sollen sich künftig auch andere Krankenkassen beteiligen können.
Schon heute können Patienten über ein anderes Portal in Deutschland nach geeigneten Krankenhäusern suchen. Zudem stehen Informationen über verschiedene Pflegedienste im Internet zur Verfügung. Roland Stahl, Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, erklärte, dass sich das neue Portal von Barmer GEK und AOK an den Vorgaben orientiert, die durch das Ärztliche Zentrum für Qualität definiert wurden. So sollen langfristig rein subjektive Bewertungen verhindert werden.
Jürgen Graalmann, AOK-Bundesverband, betonte im Zuge der Vorstellung des Online-Portals, dass dieses zwar für die Patienten entwickelt wurde, sich aber nicht gegen Ärzte richtet. Für die Bewertungen wird ein anerkannter Fragebogen eingesetzt. Er soll Ärzten langfristig Rückmeldungen ihrer Patienten ermöglichen. Nach Ansicht von Graalmann können die Ergebnisse damit auch eine Hilfe für das praxisinterne Qualitätsmanagement darstellen. Entsprechende Fragebögen werden Berichten zufolge auch für Zahnärzte und Psychotherapeuten vorbereitet.