Der Künstler und erfolgreiche Unternehmer Gunter Sachs hat sich am Wochenende das Leben genommen. Der als letzter Playboy geltende 78-Jährige litt an einer schweren Alzheimer-Erkrankung.
Das Bild von Gunter Sachs als Lebemann bestand schon seit den sechziger Jahren. In dieser Zeit wurde er häufig zusammen mit Berühmtheiten wie Romy Schneider, dem Model Twiggy oder Jean-Paul Belmondo gesehen. Er gehörte also zum sogenannten Jetset Europas. Auf sein Image als Playboy angesprochen meinte Sachs noch im letzten Jahr gutgelaunt zum Magazin Stern “Wo gibt’s schon Boys mit 77?” Der am 14. November 1932 geborene Sachs gehörte zu einer bedeutenden Familie. So handelte es sich bei seinem Urgroßvater mütterlicherseits um Adam Opel, den berühmten Opel-Gründer. Außerdem war Sachs Erbe der Kugellager- und Motorenwerke Fichtel & Sachs. Doch neben der Wirtschaft interessierte ihn auch die Kunst, insbesondere die Fotographie.
In Lausanne studierte Sachs Mathematik und war auch als Sportler erfolgreich. Im Zweierbob konnt er 1959 den Titel als Junioren-Europameister erlangen. In den folgenden Jahren erhielt er mehrere Auszeichnungen für Dokumentarfilme, von denen er bis zum Ende der siebziger Jahre sechs Stück produzierte. Insgesamt war Sachs dreimal verheiratet. Seine erste Frau Anne-Marie Faure, die 1958 an den Folgen eines Verkehrsunfalls starb, schenkte ihm 1955 seinen ersten Sohn Rolf. 1966 heiratete Gunter Sachs Brigitte Bardot, mit der er drei Jahre lang zusammen blieb. Schließlich blieb er bis zu seinem Tod mit dem ehemaligen Fotomodell Mirja Larsson liiert. Mit ihr hatte er zwei weitere Söhne, Christian Gunnar (geboren 1971) und Claus Alexander (geboren 1982).
Laut Polizeiangaben hat sich Gunter Sachs in seinem Haus im schweizerischen Gstaad erschossen. Die Nachricht versetzte die Öffentlichkeit in einen Schockzustand, da Sachs in letzter Zeit noch mehrere Projekte betreut hat, unter anderem seine Fotographie-Ausstellung in Moskau im vergangenen Jahr. Allerdings hatte auch sein Vater Willy Sachs im Jahr 1958 Selbstmord begangen. In dem Abschiedsbrief von Sachs, den seine Familie nun veröffentlichte, heißt es: “Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten.” Damit meinte Sachs seine auswegslose Demenzkrankheit.