Banken ersetzen jeden dritten Automaten wegen EC-Kartenbetrug

Wed, May 11, 2011

Gefälschte EC-Karten werden für die Banken zu einem immer größer werdenden Problem. Bereits ein Drittel der bisher vorhandenen Geldautomaten musste ausgetauscht werden, damit die Betrüger hier keine Chance haben.

Bei den Banken haben schon lange die Alarmglocken geschlagen. Der Betrug mit den gefälschten EC-Karten hat in der letzten Zeit immer mehr zugenommen und wird dadurch zu einem starken Kostenproblem. Nach den aktuellen Informationen der Financial Times Deutschland haben die Privatbanken im Jahr 2010 fast ein Drittel der Geldautomaten austauschen müssen. Grund dafür war, dass diese Automaten zu leicht manipulierbar waren. Das Bundeskriminalamt teilte am Dienstag mit, dass die dadurch entstandenen Verluste um etwa 50 Prozent gestiegen seien. Das sind rund 60 Millionen Euro. Insgesamt wurden laut den Angaben rund 3183 Geldautomaten manipuliert. Skimming nennt sich die Methode, welche die Täter vermehrt anwenden. Hier wird eine kleine Minikamera am Automaten angebracht, damit auf diesen Weg der PIN aufgenommen werden kann. Noch dazu überstülpen die Betrüger den Kartenschlitz mit einem Lesegerät, welches EC-Karten auslesen kann. Mit den so gewonnen Karten können die Betrüger nun gefälschte EC-Karten herstellen, mit denen sie nun problemlos Geld abheben können. Mittlerweile führen die Banken einen heftigen Kampf gegen die Betrüger, welche überwiegend aus Osteuropa stammen. Zwar sind die Verluste noch überschaubar, aber hinzu kommt nun die technische Ausstattung. So kostet ein neuer Geldautomat schon allein 100.000 Euro. Die Branche ergreift stets neue Maßnahmen, um den Betrug zu verhindert oder zumindest einzudämmen. So montierten einige Banken bereits den automatischen Türöffner ab, in welchen die Kunden meist ihre Karte schieben müssen, wenn sie in die Bank gelangen wollen, wenn die Bank geschlossen hat.

Aus Angst, dass die Kunden noch mehr verunsichert werden, geben sich die meisten Banken beim Thema Skimming sehr verschlossen. So wollte beispielsweise die Deutsche Bank den Austausch von 1200 Geldautomaten im letzten Jahr nicht kommentieren.