Nach der City BKK droht der nächsten Krankenkasse die Insolvenz. Berichten zufolge ist die BKK Heilberufe massiv in Finanznot geraten. Offenbar kann nur eine Fusion die Krankenkasse vor der Insolvenz bewahren. Zunehmend verunsichert die dramatische Finanznot der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Patienten.
Dabei werden die Kassen sowohl durch älter werdende Versicherte als auch durch Mitgliederschwund und knapp bemessene Beiträge aus dem Gesundheitsfonds in die Bredouille gebracht. Nun droht auch der Betriebskrankenkasse für Heilberufe mit Sitz in Düsseldorf die Zahlungsunfähigkeit. Der Verwaltungsrat der zweitgrößten Innungskrankenkasse Deutschlands berät derzeit über eine mögliche Sanierung.
Nach Angaben eines Sprechers hat die BKK Heilberufe dem Bundesversicherungsamt mitgeteilt, dass sie im laufenden Jahr ein Defizit erwirtschaften wird. Dabei wurde der Bescheid über die Beitragszuweisungen für das Jahr 2011 als Hintergrund genannt. Zum 1. Juli wird mit der City BKK erstmals eine gesetzliche Krankenkasse in Deutschland schließen. Wie die Krankenkasse mitteilte, müssen die Versicherten in keinem Fall fürchten, dass ihnen die Absicherung verloren geht. Allerdings müssen sie bestimmte Fristen einhalten.
Ein Sprecher der Betriebskrankenkassen betonte, dass bei der BKK Heilberufe anders als bei der City BKK eine Schließung nicht ansteht. Damit die drohende Insolvenz abgewendet werden kann, haben sich Vorstand und Beirat dazu entschlossen nach einem möglichen Partner für die Krankenkasse zu suchen. Dabei soll die Fusion mit einer anderen Betriebskrankenkasse abgewickelt werden.
Die Betriebskrankenkassen rechnen damit, dass Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni feststehen wird, ob es Interessenten für eine Fusion gibt. Die Versicherten der BKK Heilberufe müssen sich derzeit nicht auf Einschränkungen bei den Versicherungsleistungen einstellen. Derzeit hat die Düsseldorfer Krankenkasse insgesamt 127.000 Versicherte.
Die Hälfte der Mitglieder verlor die Krankenkasse allein im vergangenen Jahr. Damit ging auch ein erheblicher Teil der Finanzkraft der BKK Heilberufe verloren. Christine Richter, Sprecherin des BKK-Bundesverbandes, erklärte, dass derzeit mehrere Gespräche mit möglichen Fusionskandidaten laufen.